Das Atelier ist umgezogen
Nach zwei Tagen Kartons packen und nach zwei weiteren Tagen des Möbel Umherschleppens sieht es im neuen Atelier beinahe aus wie vorher. Nur kann wohl niemand leugnen, dass das erfrischende Türkis einem eher langweiligen Blaugrau gewichen ist. Der Boden des alten Ateliers war auf fast allen Fotos, die ich im Atelier gemacht habe, zu sehen und hat für einen frischen Farbkick gesorgt. Ob als Farbhintergrund auf Fotos oder später auf der Website, die Farbe ist seitdem allgegenwärtig und hat ihren Weg in das monumentum Gesamtkonzept gefunden.
Wenn ich den Raum nun wieder vollkommen leer und unbewohnt sehe, packt mich Wehmut. Für die Zukunft habe ich kleine Farbsplitter vom Beton gekratzt, in der Hoffnung, dass man diesen Farbton auch als Wandfarbe nachmischen kann…
Vom Fabrikgebäude aufs Industrieareal
In Konstanz geboren und aufgewachsen kenne ich das ehemalige, unter Denkmalschutz stehende Siemens-Areal schon seit jeher. Im November 2019 war das Atelier bereits für vier Monate im Projekt Pop Up Space “Treibhaus” beheimatet, ebenfalls in einem dieser Industriegebäude. Nach gerade abgeschlossener Sanierung werden nun auch die beiden anderen Gebäude auf diesem Areal wieder mit Leben gefüllt – sehr passend, mit Nachwuchs-Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Platz für Kultur und Innovation.
Auf knapp 40 Quadratmetern ist erneut alles innerhalb dieser vier Wänden untergebracht: Showroom, Büro, Atelier und Produktionsstätte. Selbstverständlich wieder mit Sessel und dem gesamten Pflanzenbestand, der sich im letzten Jahr angesammelt hat.
Atelier
Einen Schreibtisch kann man es vielleicht nicht gerade nennen, allerdings kommt es dem sehr nahe. Nur statt Papier wird hier Leder in zwei großen Fächern gelagert.
Auch die Auslagefläche ist etwas größer, jetzt stehen alle vier Schränke zusammen, so passen noch einige Taschen mehr darauf. Hier haben meine Kunden die Möglichkeit, nach Terminabsprache selbst Taschenmodelle anzusehen und auszuprobieren.
Die Nähmaschinen haben wieder ihren angestammten Platz vor der Fensterfront eingenommen. Dort näht es sich einfach am besten.
Pfaff Ledernäher und Säulennähmaschine. Nicht im Bild sind die beinahe schon antike Pfaff Freiarmnähmaschine aus den 70ern und der Doppelsteppstich-Schnellnäher. Weil ich oft gefragt werde – ja, jede Nähmaschine kann etwas anderes und daher reicht eine Maschine nicht aus. Ledernäher und Säulenmaschine sind für Leder geeignet und mit der Säule näht man insbesondere wenn die Tasche ihre spätere Form annimmt, also dreidimensional wird. Die Freiarmnähmaschine ist für Ähnliches geeignet, aber eben schon etwas betagt und daher nicht mehr für alle Produktionsschritte zu benutzen. Mit dem Schnellnäher näht man ausschließlich Stoffe und sehr dünne Materialien. Bei der Herstellung der Staubbeutel nähe ich an dieser Maschine.
Wieder eine Pinnwand
Besonders während dem Designprozess sammle ich viele Fotos, Skizzen und Notizen und pinne sie an eine Wand oder auf ein Moodboard. Dort zentriert sich alles, was wichtig ist: Farbthema, Material, Muster und Prototypenentwicklung. Diese alte Tischplatte dient nun wieder als Sammelstelle für alles, was mich irgendwie inspiriert oder einfach nur fasziniert.
Wer gerne einmal zu Besuch ins Atelier kommen möchte, kann sich jederzeit gerne bei mir melden und wir vereinbaren einen persönlichen Termin.
Ich freue mich darauf, Sie in meinem neuen Atelier zu empfangen!